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DSB - Deutscher Schützenbund

Gründung des Deutscher Schützenbundes (DSB)

dsb-logo1 Der Deutsche Schützenbund wurde schon am 11.07.1861 per Akklamation von den Delegierten aller interessierten Vereine auf dem Schützentag im Gothaer Schießhaus gegründet. Ähnlich wie die Turner auf ihrem Turntag 1860 wollten auch die Schützen im Geiste des damals erwachten Nationalstolzes und Einheitsstrebens die Verbrüderung aller deutschen Schützen erreichen. Auch sollten einheitliche Regeln - die Schießordnung - das gemeinsame Wettschießen erleichtern. Sportlicher Höhepunkt waren in den ersten 70 Jahren seines Bestehens, die bei den in der Regel alle drei Jahre veranstalteten Deutschen Schützentagen ausgetragenen Deutschen Bundesschießen.
Das 1. Bundesschießen 1862 in Frankfurt war wegen seiner nie wieder erreichten Teilnehmerzahl und seiner politischen Beachtung das bedeutendste. Nach der Reichsgründung 1871 wandelte sich die Rolle der Bundesschießen von einer Vorbildfunktion für die deutsche Einheit hin zu einem schießsportlichen Volksfest.
Die wachsende Bedeutung des sportlichen Schießens wurde später auch in der Satzung verankert: „Vervollkommnung in der Kunst des sportlichen Schießens, Versicherung der Bundesangehörigen gegen Zieler- und Haftpflichtunfälle‟
Die Nationalsozialisten hatten kein Interesse an den Bundesschießen, so dass 1934 vorerst das letzte stattfand. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es 1955, 1961 und 1965 noch einmal drei weitere Bundesschießen.

Deutscher Schützenverband (DSchV)

dschv-logo Im Zuge der Gleichschaltungspolitik seitens des nationalsozialistischen Reichsbundes für Leibesübungen wurde per Verordnung am 23.05.1933 der Deutsche Schießsportverband (Fachamt Schießen im DRL) gegründet, dem sich entsprechend dieser Verordnung der DSB, der Reichsverband Deutscher Kleinkaliberschützenverbände und das Deutsche Kartell für Jad- und Sportschießen anzuschließen hatten.
Am 23.01.1935 verfügte der Reichssportführer die Auflösung aller Verbände im Deutschen Schießsportverband und seine Umbenennung in Deutscher Schützenverband. Ab 01.03.1935 waren die Leitungen des Deutschen Schützenbundes (Die letzte Vorstandssitzung am 23.11.1935 in Nürnberg beschloss die Auflösung. Die Löschung aus dem Verbandsregister erfolgte erst im April 1938.), des Deutschen Kartells für Jagd und Sportschießen und des Reichsverbands Deutscher Kleinkaliber-Schützenverbände nur noch Abwicklungsstellen bis zur endgültigen Einstellung ihrer sportlichen Aktivitäten und Auflösung bis zum 31.12.1936. Ab 01.01.1937 wurde der Deutsche Schützenverband als alleiniger Dachverband zuständig. Die Wurftaubenschützen und die Schützen mit Gebrauchspistolen - da sehr wenige - wurden nicht wie die anderen Schützen in Gaue und Kreise eingeteilt, sondern direkt als Kartell für sportliches Wurftaubenschießen bzw. als Abteilung für gebrauchsmäßiges Pistolenschießen zusammengefasst.
Lediglich das jagdliche Schießen auf laufende oder stehende Ziele (mit Ausnahme des sportlichen Wurftaubenschießens) betrieb der Reichsbund Deutsche Jägerschaft (als alleinige Standesorganisation der deutschen Jäger auch Nachfolger des Verbandes der Schießvereine deutscher Jäger). Am 08.06.1937 erfolgte eine Präzisierung, dass nur noch das jagdliche Großkaliberschießen bei der Deutschen Jägerschaft angesiedelt bleibt. Damit waren alle sportlichen Schießdisziplinen im Deutschen Schützenverband vereint.

Neugründung des Deutscher Schützenbundes (DSB)

dsb-logo2 Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte mit dem Schießsport nur sehr zögerlich wieder begonnen werden. Aus naheliegenden Gründen standen die Alliierten jeder Betätigung mit Schusswaffen ablehnend gegenüber. Erst ab Herbst 1948 wurde das Schießen - zuerst mit Pfeil und Bogen, dann mit der Armbrust und schließlich mit dem Luftgewehr (in den einzelnen Besatzungszonen unterschiedlich) - zugelassen. Der erste Landesverband konstituierte sich mit dem Oberpfälzer Schützenbund am 25.06.1950.
Nachdem am 01.06.1951 der Besitz von für das Sportschießen benötigten Feuerwaffen erlaubt wurde, stand einer Umwandlung der am 07.04.1951 in Bad Neuheim ins Leben gerufenen Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schützenverbände (ADS) in einen regulären Verband nichts mehr im Wege. Die Neugründung des Deutschen Schützenbundes erfolgte am 16.09.1951 in Frankfurt. Schon im darauffolgenden Jahr wurde der DSB wieder in den Weltverband UIT aufgenommen.
1953 trat der gerade erst gegründete Verband der Wurftaubenschützen (Vorsitzender Dr. Kurt Schöbel) und der Verband der Armbrustschützen (bestand schon seit 1949; Vorsitzender Wilhelm Ruf) dem DSB bei.
Schon Anfang 1954 trat der DSB kooperativ der FITASC bei. (Nach der endgültigen Übernahme aller internationalen Wettbewerbe in den olympischen Wurftaubendisziplinen durch die UIT trat der DSB wieder aus.) Im gleichen Jahr nahm der Deutsche Schützenbund das Bogenschießen als ordentliche Disziplin in sein Sportprogramm auf und wurde 1956 auch Mitglied in der FITA. (1911 wurde über die Gründung eines Deutschen Bogenbundes unter Vorsitz von Prof. Clemens du Bois-Reymond berichtet. Weiteres ist nicht bekannt.)
Später folgten als weitere Sportarten das Armbrustschießen (Gründungsmitglied der Internationalen Armbrustschützen Union [IAU] am 24.06.1956) und das Vorderladerschießen (Gründungsmitglied der Muzzle Loaders Associations International Committee [MLAIC] am 20.06.1971).
Zum 01.01.1991 wurden die in den neuen Bundesländern gegründeten Landesverbände per Satzungsänderung in den DSB aufgenommen.
Ab 01.01.2014 wurde der DSB erneut Mitglied in der FITASC als Nachfolger des 1987 gegründeten TIRO e.V. für die Disziplinen Compak Sporting, Helice, Sporting und Universal Trench.

Mitgliederentwicklung

1925 63.000 Mitglieder in 2.000 Vereinen
1930 63.389 Mitglieder in 1.930 Vereinen in 25 Landesverbänden
1952 84.000 Mitglieder
1961 723.000 Mitglieder
1975 904.000 Mitglieder
1985 1.260.000 Mitglieder
1990 1.354.126 Mitglieder
2000 1.581.593 Mitglieder in 15.103 Vereinen in 20 Landesverbänden
2010 1.439.111 Mitglieder in 15.086 Vereinen
2020 1.352.036 Mitglieder in 14.158 Vereinen

Präsidenten

11.07.1861 - 17.10.1889 🕆 Landgerichtsdirektor Hofrat Gotthilf Albert Sterzing (Gotha)
18.10.1889 - 09.07.1890 Dr. Johannes von Miquel (Frankfurt), interim
09.07.1890 - 07.07.1897 Heinrich Moritz Hauschild (Bremen)
07.07.1897 - 05.08.1918 🕆 Georg Philipp (Nürnberg)
05.-12.08.1918 ---
12.08.1918 - 21.10.1923 Wilhelm Richter (Nürnberg)
21.10.1923 - 19.07.1927 Johann Konrad Braun (Nürnberg)
19.07.1927 - 31.12.1936 Peter Lorenz (Nürnberg)
Führer des Fachamtes Schießen
23.05.1933 - 25.03.1934 Generalmajor a.D. Adolf Herrgott (Berlin-Wilmersdorf)
25.03.1934 - 31.12.1936 SA-Standartenführer Arnold Portius, kommissarisch
Verbandsführer
01.01.1937 - 01.03.1938 Major a.D. Ernst von Cleve (Berlin)
01.03.1938 - 1944 SA-Obergruppenführer Max Jüttner
Vorsitzender der ADS
07.04.1951 - 15.09.1951 Dr. Paul Wehner (Wiesbaden)
Präsident
16.09.1951 - 09.04.1956 Dr. Paul Wehner (Wiesbaden)
10.04.1956 - 02.06.1957 Hans Jungnickl (Nürnberg), kommissarisch
02.06.1957 - 14.08.1971 🕆 Dr. Georg von Opel (Frankfurt)
15.08.1971 - 06.05.1973 Alfred Michaelis (Straubing), geschäftsführend
06.05.1973 - 01.05.1982 Alfred Michaelis (Straubing)
01.05.1982 - 02.01.1994 🕆 Andreas Hartinger (München)
02.01.1994 - 20.04.1994 Artur Sick (Hamburg), kommissarisch
20.04.1994 - 08.09.2012 🕆 Josef Ambacher (München)
08.-25.09.2012 ---
25.09.2012 - 27.04.2013 Heinz-Helmut Fischer (Hannover), kommissarisch
27.04.2013 - 30.04.2017 Heinz-Helmut Fischer (Hannover)
30.04.2017 - Hans-Heinrich von Schönfels (Grebenhain)

Schütze des Jahres

Seit 1998 wählen die Leser der „Deutschen Schützen-Zeitung‟ den Schützen des Jahres.

1957 SIGL Rudolf
1958 KOHNKE Peter
1959 ZÄHRINGER Klaus
1960 KOHNKE Peter
1961 GOTH Anneliese
1962 WENK Karl
1963 KLINGNER Bernd
1964 BAREITHER Brigitte
1965 WIRNHIER Konrad
1966 KÜMMET Gerd
1967 WIRNHIER Konrad
1968 KLINGNER Bernd
1969 MERTEL Heinz
1970 KUSTERMANN Gottfried und ZÄHRINGER Klaus
1971 KUSTERMANN Gottfried
1972 WIRNHIER Konrad
1973 JORDAN Ruth
1974 RADKE Alfred
1975 VON SODEN Elisabeth Gräfin
1976 SMIESZEK Karlheinz
1977 - 1997 nicht ermittelt
1998 PFEILSCHIFTER Sonja
1999 PFEILSCHIFTER Sonja
2000 PFEILSCHIFTER Sonja
2001 THIELE Bettina
2002 HORNEBER Petra
2003 BAUER Dorothee
2004 SCHUMANN Ralf
2005 SCHMERMUND Manuela
2006 PFEILSCHIFTER Sonja
2007 VERDICCHIO Claudia
2008 SCHMERMUND Manuela
2009 DIETZSCH Richard
2010 LECHNER Barbara
2011 PFEILSCHIFTER Sonja
2012 JANKER Michael
2013 BERGER Kristina
2014 GAUß Beate
2015 ENGLEDER Barbara
2016 ENGLEDER Barbara
2017 REITZ Christian
2018 STRAUB Isabella
2019 KARSCH Monika
2020 BEER Jolyn
2021 HILTROP Natascha
2022 JANßEN Anna
2023 WALTER Robin



Letzte Änderung: 07.04.2024